Expertenorientierte Evaluationsmethoden werden auch als Usability-Inspektionen bezeichnet. Als ExpertInnen eignen sich etwa Usability-SpezialistInnen, Software-Entwicklungs-BeraterInnen, NutzerInnen mit vorhandenem Fachwissen oder auch Fachleute aus anderen Bereichen. Wie bereits beschrieben, steht das Finden von Usability-Problemen bei Expertentests im Vordergrund. (Vgl. Moser, 2012, S. 225f.) Beispiele für Expertentests finden sich in der Tabelle wieder.
Methode | Beschreibung |
Heuristische Evaluation | Ein System wird aufgrund etablierter Prinzipen (=Heuristiken) untersucht. |
Kognitiver Walkthrough | Usability-ExpertInnen versetzen sich in die Lage von EndnutzerInnen und absolvieren anhand eines Prototypen typische Aufgaben des späteren Arbeitsumfelds. |
Pluralistischer Walkthrough | EntwicklerInnen, ExpertInnen und NutzerInnen setzen sich gemeinsam mit einer Benutzerschnittstelle auseinander und diskutieren in einem Workshop Elemente der Interaktionen. |
Heuristischer Walkthrough | Ist eine Kombination aus heuristischer Evaluation und Anwendungsszenarien. |
Feature-Inspektion | Es wird überprüft, ob der Funktionsablauf und –umfang mit den Erwartungen der NutzerInnen übereinstimmt. |
Konsistenz-Inspektion | Untersuchungen von Produkten bzgl. ihrer Konsistenz (z.B. Ausrichtung von Elementen) |
Standards-Inspektion | Ob gewisse Standards einer Software / eines Systems eingehalten werden, wird von einem Usability-Experten überprüft. |
Tabelle: Beispiele von Expertentests (Vgl. Krannich, 2010, S. 143.)
Quellen:
Moser, Christian: User Experience Design. Mit erlebniszentrierter Softwareentwicklung zu Produkten, die begeistern, Berlin, Heidelberg, 2012
Krannich, Dennis: Mobile Usability-Testing. Ein toolbasiertes Vorgehensmodell zum Rapid-Prototyping und Usability-Testing von Mobilen Systemen im originären Benutzungskontext, Bremen, Universität Bremen, Dissertation, 2010