Auch bei dieser Methode versetzen sich ExpertInnen in die Rollen von NutzerInnen. Die Methode hat ihren Ursprung in der Kognitionspsychologie und identifiziert überflüssige Schritte, ungünstige Elemente in der Bedienung oder unpassende Beschriftungen. ExpertInnen müssen die Arbeitsabläufe und Bedürfnisse der NutzerInnen kennen, ansonsten werden durch unrichtige Annahmen imaginäre Probleme aufgezeigt. (Vgl. Moser, 2012, S. 234) Der Prozess des kognitiven Walkthrough besteht aus einer Vorbereitungs- und einer Analyse-Phase. In der Vorbereitungsphase definieren GutachterInnen etwa die Rollen von NutzerInnen, die Tasks und auch die Tätigkeiten, welche durchgeführt werden sollen. In der Analysephase werden folgende vier Schritte eines allgemeinen Problemlösungsprozess durchgearbeitet:
- Versuchen NutzerInnen gewünschte Effekte zu erreichen?
- Erkennen NutzerInnen, dass die korrekte Handlung zur Verfügung steht?
- Erkennen NutzerInnen, dass diese einwandfreie Handlung zum gewünschten Effekt führt?
- Erkennen NutzerInnen einen Fortschritt, wenn korrekte Handlungen durchgeführt werden? (Vgl. Sarodnick/Brau, 2006, S. 146ff.)
Der Walkthrough wird genauestens protokolliert. Wird eine Frage mit Nein beantwortet, wird festgehalten, warum und welche Verbesserungsvorschläge es geben kann. (Vgl. Moser, 2012, S. 234)
Quellen:
Moser, Christian: User Experience Design. Mit erlebniszentrierter Softwareentwicklung zu Produkten, die begeistern, Berlin, Heidelberg, 2012
Sarodnick, Florian/Brau, Henning: Methoden der Usability Evaluation. Wissenschaftliche Grundlagen und praktische Anwendung (Praxis der Arbeits- und Organisationspsychologie), Bern, 2006