Neben den bereits beschriebenen Expertentests ist das Testen mit EndnutzerInnen eine weitere grundlegende Usability-Methode. Durch die AnwenderInnen selbst wird ersichtlich, wie Sie diese Systeme in der Realität nutzen und welche Schnittstellen-Probleme es tatsächlich gibt. Bekannte Methoden sind unter anderem Thinking-Aloud (THA), Feldbeobachtungen und Befragungen. (Vgl. Holzinger, 2005, S. 73.) Weitere werden in dieser Tabelle kurz erklärt:
Methode | Beschreibung |
Kontextbezogene Befragung | Befragung/Interview während NutzerInnen in gewohnter Arbeitsumgebung Tätigkeiten ausüben, um Kontext besser zu verstehen und wie diese Tätigkeiten mögliche Interaktionen beeinflussen können. |
Feldbeobachtung/Ethnografische Studie | Angewendet bei komplexen Studien, welche tiefen Einblick der NutzerInnen während dem gewohnten Nutzungskontext liefern. |
Interviews und Fokusgruppen | In einer Kleingruppe werden, begleitet durch einen Moderator, Diskussionen über Funktionen oder Arbeitsabläufe diskutiert. |
Journaled Session | NutzerInnen werden während der Systeminteraktion beobachtet und befragt (Kombination aus Befragung und Usability-Testing). |
Incident Diaries / Self-Reporting Logs | NutzerInnen dokumentieren ihre Aktionen und Tätigkeiten über einen längeren Zeitraum selbst. |
Performance Measurement | Messung der Leistung von AnwenderInnen (z.B. Zeit, Abbruch-, Fehlerrate). |
Wizard-of-Oz-Method | ProbandInnen wird vorgegeben, dass sie mit einem autonomen System kommunizieren. Dahinter verbirgt sich allerdings eine Person, welche die Reaktionen erzeugt. |
Tabelle: Beispiele von Nutzertests (Vgl. Krannich, 2010, S. 145f.)
Quellen:
Holzinger, Andreas: Usability engineering methods for software developers, in: Communications of the ACM, 48, 1/2005, S. 71–74
Krannich, Dennis: Mobile Usability-Testing. Ein toolbasiertes Vorgehensmodell zum Rapid-Prototyping und Usability-Testing von Mobilen Systemen im originären Benutzungskontext, Bremen, Universität Bremen, Dissertation, 2010