Definition von Usability-Tests

In der Literatur werden die Begriffe Usability-Testing und Usability-Evaluation häufig gleichgesetzt. Usability-Testing soll im Zuge dieser Arbeit als Prozess zum Wahrnehmen von Usability eines Produkts oder Systems durch die Observation von NutzerInnen verstanden werden. Grundsätzlich gilt für alle Usability-Tests, dass nicht die BenutzerInnen selbst getestet werden, sondern das Testen eines Produkts bzw. Systems. (Vgl. Krannich, 2010, S. 145) Andere Begriffe sind etwa Nutzertest oder Benutzbarkeitstest. NutzerInnen stehen dabei unter Beobachtung von Usability-ExpertInnen. Es sollen Schlussfolgerungen aus der Observation, Kommentaren, anschließenden Befragungen oder auch Messungen gezogen werden.

Usability-Tests können in induktive (formative Evaluation) und deduktive (summative Evaluation) unterschieden werden. Bei induktiven Tests sollen Vorabversionen bzw. Prototypen auf Verbesserungen überprüft werden. Bei deduktiven Tests werden mehrere Alternativen miteinander verglichen oder ein einzelnes System auf seine Leistungsfähigkeit überprüft. Deduktive Tests werden üblicherweise in einer Laborumgebung durchgeführt, um Störvariablen auszuschließen. Alle Tests haben gemeinsam, dass definierte Arbeitsaufgaben unter Beobachtung von AnwenderInnen ausgeübt werden. Unterschieden werden kann des Weiteren zwischen „within-subject design“ und „between-subject-design“. Bei ersterem testet eine Person mehrere (meist alle) Varianten, im zweiten Fall werden gewisse Varianten nur von einer bestimmten Gruppe durchgeführt. (Vgl. Sarodnick/Brau, 2006, S. 155ff.)

Quellen:

Krannich, Dennis: Mobile Usability-Testing. Ein toolbasiertes Vorgehensmodell zum Rapid-Prototyping und Usability-Testing von Mobilen Systemen im originären Benutzungskontext, Bremen, Universität Bremen, Dissertation, 2010

Sarodnick, Florian/Brau, Henning: Methoden der Usability Evaluation. Wissenschaftliche Grundlagen und praktische Anwendung (Praxis der Arbeits- und Organisationspsychologie), Bern, 2006


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